Verbrennungen: Schweregrade

Verbrennungen: Schweregrade

Verbrennungen zählen zu den häufigsten Verletzungen im Alltag. Die Bandbreite reicht von leichten, oberflächlichen Verbrennungen bis hin schweren Verbrennungen, die den gesamten Organismus beeinträchtigen und eine Behandlung im Krankenhaus erfordern. Gut zu wissen: Die besonders häufigen, leichten Verbrennungen lassen sich mit geeigneten Sofort-Maßnahmen meist gut selbst behandeln.

Verbrennung: Einteilung nach Schweregrad

Das Ausmaß der Verbrennung hängt von der Temperatur und der Einwirkungsdauer ab. Grundsätzlich werden Verbrennungen in drei Schweregrade unterteilt.

Verbrennungen 1. Grades

  • Nur die oberen Hautschichten sind betroffen
  • Symptome: Gerötete Haut, Schwellung, Schmerzen
  • Beispiel: Sonnenbrand

Verbrennungen 2. Grades

  • Hier sind auch tiefere Hautschichten betroffen
  • Symptome: Wie bei Verbrennungen 1. Grades sowie Brandblasen
  • Beispiel: Berühren eines heißen Bügeleisens

Verbrennungen 3. Grades

  • Betroffen sind die Haut sowie die Anhangsgebilde und die darunter liegende Muskulatur
  • Das verbrannte, abgestorbene Gewebe sieht weiß oder bräunlich-schwarz aus; meist besteht kein Schmerzempfinden
  • Beispiel: Verbrennung beim Grillen durch Verwendung von Spiritus

Unterscheidungskriterien Verbrennung oder Verbrühung?

Verbrennung:

  • Entsteht durch trockene Hitze
  • Zum Beispiel durch Berührung der heißen Herdplatte/ durch direkten Kontakt mit dem offenen Feuer

Verbrühung:

  • Entsteht durch feuchte Hitze
  • Zum Beispiel durch heiße Flüssigkeiten oder Wasserdampf
Gut zu wissen:

Sofortiges Kühlen ist bei einer oberflächlichen, leichten Verbrennung die wichtigste Sofort-Maßnahme. Bei großflächigeren Verbrennungen ist der Notarzt zu verständigen. Lesen Sie hier mehr zum Thema Erste Hilfe bei Verbrennungen.

Lebensgefährliche Verbrennungen oder Verbrühungen

Lebensgefahr besteht bei einer Verbrennung oder Verbrühung zweiten oder dritten Grades, wenn

  • Bei Erwachsenen mehr als 18 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind
  • Bei Kindern mehr als 8 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind

Doch wie lässt sich einschätzen, wie groß die geschädigte Fläche wirklich ist? Hier hat sich die sogenannte Neuner-Regel bewährt. Sie ordnet bestimmten Körperbereichen einen prozentualen Anteil an der gesamten Körperoberfläche zu, wobei sich diese Zuordnung zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheidet.

Verbrennungen auf der Körperoberfläche

Wichtig: Wichtig:

Eine Verbrennung dritten Grades sollte immer ärztlich behandelt werden. Dasselbe gilt, wenn eine Verbrennung zweiten Grades größer als ein Handteller ist. Auch bei großflächigen Verbrennungen ersten Grades ist ein Arztbesuch wichtig.

Tipps bei Verbrennungen

Sofort kühlen
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Sofort kühlen

Bei Verbrennungen gilt: Kühlen, und zwar sofort! Ideal geeignet ist Leitungswasser mit einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius. Halten Sie den betroffenen Bereich so lange unter das fließende Wasser, bis eine Schmerzlinderung eintritt und diese auch außerhalb des kalten Wassers anhält. Die Kühlung sollte allerdings am besten nur für maximal fünf Minuten erfolgen, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Wichtig: Verwenden Sie kein eiskaltes Wasser oder gar Eis, um keine weiteren Gewebeschädigungen hervorzurufen.

Wichtig: Großflächige, starke Verbrennungen sollten nicht gekühlt werden, da hier die Gefahr einer Unterkühlung besteht. Verständigen Sie den Notarzt!

Auf Hausmittel verzichten
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Auf Hausmittel verzichten

Verzichten Sie auf Hausmittel wie z. B. Mehl, Öl oder Butter bei Verbrennungen! So können Sie alles nur noch schlimmer machen. Darüber hinaus ist es strengstens untersagt, Brandblasen zu öffnen – es besteht Infektionsgefahr.

Wann zum Arzt bei Verbrennungen?
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Wann zum Arzt bei Verbrennungen?

Leichte, oberflächliche Verbrennungen lassen sich in den meisten Fällen gut selbst behandeln. In manchen Fällen ist allerdings ein Arztbesuch wichtig. Das gilt zum Beispiel dann, wenn Säuglinge oder Kleinkinder betroffen sind. Auch bei großflächigen Verbrennungen bzw. Verbrennungen mit Blasenbildung ist ein Arztbesuch bzw. ggf. die Verständigung des Notarztes wichtig. Dasselbe gilt, wenn die Verbrennung keine Schmerzen bereitet – in diesem Fall kann eine sehr tiefgreifende Schädigung des umliegenden Gewebes vorliegen. Nicht zuletzt sollten Verbrennungen im Gesicht von einem Arzt behandelt werden.

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